Mittwoch, 25. Januar 2012

Piano

Via

Ihre Finger flogen förmlich über die Tasten, es entstand eine fließenden Melodie. In ihr kamen Erinnerungen auf, Erinnerungen an ihre Kindheit. Sie lächelte, es war eine schöne Zeit. Sie war trotz ihrem Schicksal immer ein fröhliches Mädchen gewesen, mit Träumen und ihrer eigenen Vorstellung von der Zukunft. Damals hatte sie noch keine Ahnung gehabt, was passieren würde, aber auch heute war sie manchmal beinahe Glücklich.
Die Melodie, machte Bögen, Sprünge, wurde schneller und lauter, um dann wieder langsam, gleitend dahin zu fließen. Ihr Blick blieb die ganze Zeit auf die Tasten geheftet, als sie klein war und ihr Großvater für sie gespielt hatte, glaubte sie dass auf ihnen ein Zauber lag, welcher die Musik hervor brachte. Sie ließ die letzten Töne verklingen und schloss für einen Moment die Augen.
Hinter ihr klatsche Jemand, erschrocken fuhr sie herum. Er stand hier? Wie lange schon? Als sie rot wurde senkte sie die Lider.
„Seit wann kannst du denn spielen?“
Schüchtern schaute sie auf „Mein Großvater hat es mir beigebracht, als ich 6 war.“ -  Ihr Großvater. Er war immer für sie da gewesen und sie hatte ihn sehr geliebt, immer noch ließ sie gerne die Jahre mit ihm Revue passieren. Vor seinem Tod war er eine wichtige, nein die wichtigste Person in ihren Leben gewesen.
„Wirklich?!  Kein Wunder, dass du so gut spielst. Aber ich hab dich, seit ich dich kenne, noch nie Spielen hören…?“
Sie atmete schwer ein und ihr eben noch glückliches Lächeln, welches ihre Lippen immer umspielte wenn sie von ihrem Großvater sprach,  verschwand, jetzt  war es eher traurig.
„Kannst du auch nicht. Ich hab seit seinem Tod nicht mehr gespielt.“ Nicht ein einziges mal. Bis heute.
Er verstand sie, er wusste wie sehr sie litt. Er kannte sie, und das jetzt schon gut 9 Jahre, immer war sie alleine gewesen. Sie hatte niemanden an sich ran lassen, aus Angst sie könnte diesen Menschen wieder verlieren. Aber er wollte für sie da sein, er wollte jemand der ihr viel bedeutete, dem sie vertraute und liebte. Trotzdem, oft war sie für ihn nur verschlossenes Buch, mit vielen Geheimnissen, Geheimnisse die er vielleicht irgendwann entdecken würde.
Er trat näher an sie heran und beugte sie zu ihr nach unten, so dass er ihr in die Augen sehen konnte. Dieses Mal wich sie seinem Blick nicht aus. „Warum jetzt?“
Ihre Augen begannen wieder zu stahlen, er liebte diese Funken in ihnen. Denn dann wusste er dass sie Glücklich war.
„Mir war danach, ich denke, das ist ein guter Grund.“





Inspiriert durch Yiruma „River flows in you“




Eigetnlich wollte ich diese Geschichte schon vor Wochen posten, aber ich hatte wenig Zeit. Außerdem möcht ich mich für die Fehler (Komma, ect...) entschuldigen, ich hab aber keinen Nerv zu korrigieren.. Momentan ist alles etwas  - schwer.... Verzeiht mir (:

4 Kommentare:

  1. ein wunderschöner Post. Er rührt mich sehr tief. Spiele selber nicht mehr Klavier. Blockade. Seit ewigen Zeiten schon.

    Sehe öfter bei dir vorbei :) denk ich.

    Liebe Grüße,
    Lena

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    1. Vielen Dank.
      Hoffentlich geht diese Blockade vorbei, ich wünsche es dir.

      Herz,
      Noemi

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Dankeschoen ♥