Bewegungslos liege ich im Gras, den Blick auf den runden, vollen Mond gerichtet. Obwohl ich weiß, dass er unendlich weit weg ist, scheint er mir plötzlich ganz nah. Als müsste ich nur die Hand nach ihm ausstrecken, um ihn berühren, vielleicht sogar greifen zu können. Doch als ich sie hebe, fassen meine Finger ins Nichts. Sie halten nur Leere. Leere, wie auch schon lange in mir herrscht. Ich fühle kaum noch etwas neben der Einsamkeit. Nicht einmal mehr das Gefühl zu fallen, welches mich so lange begleitete, habe ich. Ich schwebe vielmehr. Ich schwebe zwischen Vergangenheit und Zukunft, irgendwo in der Gegenwart.
Der Wunsch am Boden zu zerschellen oder endlich aus dieser endlosen Leere gezogen zu werden, ist verblasst. Wie alles andere auch. Es scheint mir, als seien jegliche Dinge unfassbar weit entfern von mir, als befänden sie sich in einer ganz anderen Welt. Eine Welt, die für mich nicht mehr erreichbar ist, wenngleich sie direkt vor meinen Augen liegt. Ich sehe wie durch eine gläserne Wand auf sie und bin dennoch von ihr abgeschlossen.
Vielleicht könnte ich diese Wand ganz einfach durchbrechen, vielleicht hat sie auch irgendwo noch eine offene Tür, durch die ich nur gehen müsste. Doch ich habe es aufgegeben, nach einem Ausgang zu suchen. Außerdem habe ich Angst vor ihr. Immer, wenn einen Schritt in diese Welt wage, mache ich zwei zurück hinter die Wand. Sie hat mich Stück für Stück, mit jedem neuem Schritt kaputt gemacht. Und nun, habe ich so viele Risse bekommen, dass ein weitere mich wohl zerstören würde.
Stumm flüstere ich mir zu, dass ich nicht zerbrechen werde. Stumm sage ich mir, dass irgendwann alles heilt, dass ich stark bin. Der salzige Geschmack auf meiner Zunge aber, lässt mich wissen, dass ich lüge, dass ich mich an etwas festhalte, das nicht existiert. Ich halte mich, an dieser kleinen Welt in meinem Kopf fest. Diesen kleinem Ort, den ich mir geschaffen habe. Mein Universum, im welchem ich mich immer mehr verliere. Wo der Mond greifbar ist, die Sterne ganz nah. Wo nicht mehr schwebe oder falle, sondern lebe. Es ist diese kleine Welt, in der für mich alles gut ist. Ich halte mich an ihr. Meiner winzigen, eigenen Welt. Meiner Illusion von Glück.
Montag, 26. August 2013
Dienstag, 30. Juli 2013
Sonntag, 14. Juli 2013
Take care.
via |
Es ist normal, dass Menschen sich verändern. Manche mehr,
andere weniger, positiv oder eben auf eine schlechte Art und Weise. Aber
eigentlich können wir das gar nicht beurteilen. Wir können nicht wissen, ob ein
Mensch sich zum Guten oder Negativen gewandelt hat. Denn es kommt gar nicht darauf an, sondern viel mehr, ob wir
mit der Änderung klar kommen. Ob wir das neue Ich akzeptieren oder uns zu sehr an das alte klammern. Ich persönlich mag
es nicht. Das, was aus dir geworden ist. Es kam schleichend, schleichend mit
ihr. Sie hat dich verändert, sie hat aus dir einen nahezu vollkommen anderen
Menschen gemacht. Wenn ich mich zurück erinnere, erkenne ich dich kaum wieder.
Du bist nicht mehr der Mann, der auch mal daheim blieb, dem es nichts
ausmachte, wenn es hin und wieder chaotisch war und vor allem auch nicht mehr
der Mann, den ich seit ich klein bin
kenne. Es tut weh, unsagbar. Ich vermisse deine Umarmungen. Wann hast du mich
das letzte Mal wirklich im Arm gehalten, mir gesagt, dass du mich lieb hast?
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, weiß schon gar nicht mehr, wie sich
das anfühlt. Aber du hast immer gut gerochen, etwas nach Maschinenöl und der
wundervolle Duft von Wald heftete an dir. Heute überdeckst du das immer wieder,
mit irgendeinem Parfüm. Vielleicht ein Duft von HugoBoss. Es ist nicht so, dass
ich diesen Geruch nicht leiden könnte. Ich mag ihn, aber er riecht nicht nach
dir. Weißt du denn noch, wie es ist, mich im Arm zu halten? Das kleine Mädchen,
das du immer „Schätzchen“ nanntest? Weißt du auch noch, wie ich immer früh
aufstand um mich dann vor die Tür zu setzen, damit du mich mit zur Arbeit
nahmst? Jedes Mal wenn ich zu spät kam, habe ich geweint. Ich saß schluchzend
vor der Türe und wartete darauf, dass du wieder kommst. Irgendwann kamst du aber nicht mehr. Ich war
die letzte, die das Begriff. Weil ich dich nicht gehen lassen wollte. Ich habe
dich noch nie gehen lassen wollen. Ich war immer gerne bei dir, habe es geliebt
dir einfach nur beim Arbeiten zu zusehen. Doch heute, scheine ich für dich Luft
zu sein. Ich komme, du gehst. Manchmal bist du einfach weg, ohne dich zu
verabschieden. Dann sehe ich lediglich mit an, wie der schwarze, elegante Mercedes
aus der Einfahrt rauscht und sie neben dir sitzt. Habe ich denn dort kein Platz
mehr? Habe ich überhaupt keinen Platz mehr in deinem Leben? Ist es, weil ich
nicht mehr wie das kleine Mädchen wirke? Das täuscht. Ich bin doch noch immer
ein kleines Mädchen, irgendwo in mir drin. Ein kleines Mädchen, das lächelnd
alles was du tust hinnimmt und darauf hofft, dass du sie irgendwann wieder bemerkst.
Und eines, das sich nach deinen Armen sehnt, nach dem Geruch von Wald, danach
als Schatz bezeichnet zu werden. Dem man sagen noch sollte, dass man es liebt. Ich
wünsche mir doch eigentlich gar nicht viel. Ich will dich nur zurück. Nur einen
kleinen Teil von dir. Ich möchte doch nur meinen Vater wieder haben. Bitte.
Dienstag, 2. April 2013
Who I am?
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Manchmal frage ich mich, wer dieses Mädchen
ist, das mir so emotionslos entgegen blickt; was in ihren Gedanken vorgeht. Sie
sieht mich einfach nur an, mit leerem Blick. Vielleicht schaut sie auch durch
mich hindurch, vielleicht nimmt sie mich gar nicht war. Aber ich tue es. Ich
starre sie jedes Mal förmlich an, erblicke jedes Detail. Sie kommt mir bekannt
vor, doch woher kann ich nicht sagen. Ihre Augen sind von einer seltsamen
Farbe, sie ist wohl nicht definierbar. Hin und wieder tauchen grüne Sprenkel in
dem Farbenspiel ihrer Iris auf. Unter ihren
Lidern zeichnen sich dunkle Schatten ab, die auf ihrer hellen Haut noch kräftiger
scheinen. Ich frage mich, ob sie nicht genug Schlaf bekommt oder ob sie das
Leben so sehr gezeichnet hat. Ich möchte
wissen, was in ihr vorgeht, verstehen warum sie so unecht wirkt.
Ihre Mimik scheint unbeweglich, wenn sie
mich so ansieht. Es wirkt fast schon so, als hätte sie eine Maske auf. Nur das
gelegentliche Zucken ihrer Mundwinkel verrät, dass es nicht so ist. Manchmal
habe ich das Gefühl, einen stummen Schrei in ihren Augen zu erkennen,
verborgene Tränen darin zu sehen.
Sie sieht nicht glücklich aus, vielmehr
müde und erschöpft. Vielleicht ist sie erschöpft vom Leben, erschöpft davon
sich hinter dieser Maske zu verstecken. Warum sie sich versteckt, begreife ich
nicht. Auch nicht, warum sie, kurz bevor sie geht immer wieder lächelt. Es
wirkt nicht echt, dieses Lächeln und doch liegt darin diese eine Sache. Es ist,
als wolle sie sich Hoffnung machen. Hoffnung darauf, dass irgendwann alles gut
wird.
Ich frage mich, wer dieses Mädchen ist. Tag
für Tag und dann, wenn ich mich vom Spiegel abwende, weiß ich es plötzlich
wieder.
Dienstag, 26. März 2013
fucking empty.
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Ich habe lange nicht mehr geschrieben, eine Ewigkeit. Ich
weiß.
Vielleicht tut es mir leid, vielleicht ist es mir aber
auch einfach egal.
Ich möchte ehrlich
sein; Ich habe darüber nachgedacht, das
alles hier zu beenden, es sein zu lassen.
Das Schreiben beiseite zu legen, es aufzugeben. Einfach, weil jeder Text den ich in den letzten Wochen
begonnen habe, kein Ende hat. Nicht, weil ich die Worte nicht habe. - Im
Gegenteil, es sind gerade diese, die mir immer zuerst einfallen. Aber das
dazwischen, der Inhalt fehlt.
Was ich schreibe, fühlt sich für mich leer an,
fühlt sich falsch an.
Irgendwie kann ich das alles hier aber nicht wegwerfen,
kann nicht Abschied nehmen. Ich habe früher so oft geschrieben, aus meinen
Launen heraus. Es war mein Ventil, war das, was mir geholfen hat anderes zu
vergessen. Vielleicht geht es mir jetzt zu gut, als dass ich schreiben kann.
Doch wenn ich so darüber nachdenke, hat sich nicht viel geändert. Vermutlich
lernt man lediglich, mit dem was einem stört umzugehen, lernt damit zu leben.
Es ist einfacher, wenn man Fehler akzeptiert.
Vielleicht flüchte
ich mich heute zu selten in diese Welt aus Fiktion, manchmal frage ich mich
sogar, ob sie noch für existiert. Diese Welt, in der alles gut war, in der ich
mich wohl gefühlt habe. Diese Welt, welche ich mit dieser einen Person
verbinde. Die einzige, die mich doch manchmal wieder dorthin bringt. Dann, wenn
wir von solchen Sachen wie dem orangen Mond sprechen, dann wenn wir diese
ganzen sinnlosen Dinge sagen. Dann, wenn ich eigentlich grundlos lache, wenn
ich vergesse, dass es da noch eine andere Welt gibt. Diese Momente sind selten
geworden, nicht ganz verschwunden, aber selten.
Letztlich hat sich
doch was geändert, habe ich mich geändert. Und im Endeffekt tut es mir leid, im
Endeffekt ist es mir nicht egal. Ich werde wieder schreiben. Irgendwann.
Versprochen.
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